Eigentlich wollten wir ja ein neues Beet anlegen. Dafür musste ein Bauernjasmin ausgegraben werden, der bei uns am vorgesehenen Beetstandort vor sich hin kümmerte (vielleicht gibt’s eines Tages einen Artikel zu den Ursachen). Schon beim ersten Versuch, den ausgestochenen Wurzelballen auszuheben, brach der Stiel unseres Spatens – schade, stammte von meinem Großvater und war gerade mal gute 60 Jahre alt… Das Beet haben wir dann mit einem geliehenen Spaten der Nachbarn angelegt. Aber natürlich brauchten wir selbst auch wieder einen einsatzfähigen neuen Spaten. Hierfür gibt es ja grundsätzlich zwei Möglichkeiten: entweder den alten wegwerfen und einen neuen kaufen oder den alten reparieren. Variante eins fiel natürlich aus, schließlich war das schöne alte, geschmiedete schwere Spatenblatt noch völlig in Ordnung.
Also begab ich mich auf die Suche nach einem neuen passenden Spatenstiel. Die Modelle in diversen Bau- und Gartenmärkten fielen alle aus. Die Qualität war auf den ersten Blick erkennbar mangelhaft – oft liefen die Holzfasern nicht mal richtig parallel zum Stiel, was kaum auf eine lange Lebensdauer hoffen lässt. Über das Internet habe ich dann einen Stiel bei einer Firma namens „Ideal-Spaten Bredt“ gefunden, der einen guten Eindruck machte und von der Geometrie (Länge, Durchmesser, Krümmung) her passend erschien. Den habe ich dann bestellt. In den beiden Bildern sieht man alten und neuen Stiel im Vergleich (im zweiten Bild allerdings schon nach vollendeter Arbeit).
Jetzt musste er nur noch eingepasst werden – praktischerweise gab’s im Internet auf der Website des Herstellers gleich eine Anleitung dazu. Das Spatenblatt ist an den Stiel genietet, d.h. als erstes musste der alte Niet entfernt werden, damit das Blatt vom alten Stiel gelöst werden konnte. Der Nietenkopf ließ sich bei mir nicht komplett abmeißeln, deshalb habe ich dann noch mit einem Metallbohrer nachgebohrt, aber danach konnte ich den alten Niet herausschlagen und dass Blatt dann mit etlichen sehr kräftigen Hammerschlägen vom Stiel lösen. Als nächstes musste der neue Stiel noch auf die exakt richtige Form gebracht werden, damit er perfekt im Blatt sitzt. Hierfür habe ich Hobel, Raspel und Schleifpapier bemüht. Sobald die Form stimmt, kann das Spatenblatt auf den Stiel gehämmert werden – bei mir hat es mehrere Versuche gebraucht, bis es wirklich parallel zum T-Stück des Griffs saß. Zuletzt habe ich das Spatenblatt wieder festgenietet. Hierfür wird der Stiel zunächst mit knapp dem Nietendurchmesser durchbohrt, der Niet eingesetzt und dann der Nietenkopf mit einem Hammer schön von außen nach innen flach bzw. rundgeschlagen. Hier Bilder vom Niet und dem festgenieteten Blatt:
Optisch perfekt ist der Nietenkopf bei mir nicht geworden, aber er hält bombenfest – das ist mir im Zweifel auch wichtiger 😉 Dem nächsten Beet steht jetzt also nichts mehr entgegen – oder jedenfalls kein kaputter Spaten, denn noch mehr Rasen möchte ich nicht abgeben.
Und ein neuer Pflanzstock!
Aus dem alten Spatenstiel habe ich dann übrigens noch einen Pflanzstock gemacht. Hierfür einfach abgesägt, dann mit einer Japansäge spitz zugesägt und mit dem Hobel die Spitze schön rund gehobelt. Zum Schluss noch das Holz geölt und schon fertig.